VDI-Z Integrierte Produktion 10/2014, S.7

VDI-Z Integrierte Produktion 10/2014, S.7

Die Rückkehr strategischer Unternehmenskäufer im Mittelstand

Im ersten Halbjahr 2014 hat das M&A (Mergers & Acquisitions)-Geschäft durch einen Transaktionsanstieg von 70 %, maßgeblich verursacht durch „strategische Käufer“, an Fahrt aufgenommen. Im Gegensatz dazu war das Jahr 2013 noch durch eine große Akquisitionsnachfrage von Beteiligungsgesellschaften geprägt, die sich mehr und mehr in Richtung Mittelstand bewegen. In beiden Trendbewegungen wird deutlich, dass der Fokus sich auch in Zukunft auf größere Transaktionen legen wird.
Im Hinblick auf strategische Käufer liegen die Gründe für diesen aktuellen Aufschwung sowohl in den soliden Bilanzen und hohen Bar-Reserven der Unternehmen als auch in der gegenwärtig anhaltenden Niedrigzinsphase der EZB (europäischen Zentralbank). Des Weiteren konnten die Fiskalprobleme - verursacht durch eine überhöhte Verschuldung europäischer Mitgliedsstaaten - bis heute gut umgangen werden. Die Befürchtungen eines abrupten Nachfragerückgangs in China haben sich ebenfalls nicht bestätigt.
Diese Ausgangslage führte zu neuem Vertrauen in die Märkte und einem regelrechten Umdenken in den Geschäftsleitungen mittelständischer Betriebe. Insbesondere für Unternehmen mit niedrigem organischem Wachstum stellt sich die Frage, welche Strategie weitere Wachstumspotentiale erschließen kann. Sind es Investitionen in das Anlagevermögen oder das „Human-Kapital“ des eigenen Unternehmens oder ist es doch eher ein lang angedachter, synergetischer Unternehmenszukauf? Die Zielvorstellungen konzentrierten sich dabei im Kern auf die Ausweitung des eigenen Produktportfolios oder das Erreichen der kritischen Masse, um grundlegend am Markt unabhängiger agieren zu können.
Im Umkehrschluss bedeutet diese aktuelle Marktsituation auch, dass höhere Unternehmenspreise auf der Verkäuferseite realisiert werden können. Abspaltungen von weniger gut laufenden Unternehmensteilen sowie Vollveräußerungen werden demzufolge in den nächsten Monaten zunehmen. Um eine positive Transaktionsprämie zu erzielen, ist eine professionelle Vorbereitung und strategische Vorgehensweise unabdingbar. Die einzelnen Prozessschritte sind für alle Beteiligten immer eine zeitkritische Herausforderung. Die vorherrschenden „exogenen“ Bedingungen geben jedoch Anlass, die eigene Unternehmensausrichtung aus Käufer- als auch Verkäufersicht zu überdenken und gegebenenfalls zeitnah aktiv zu werden. Promecon, Remshalden, erarbeitet seit vielen Jahren in allen Belangen der Unternehmensvermittlung und -beteiligung nachhaltige Lösungen.